Trauma
Manchmal passiert in der Kindheit ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis oder die Lebensumstände eines Kindes verändern sich so, dass anhaltend eine unangenehme Situation vorherrscht. Beispiele für solche traumatisierenden Ereignisse sind körperliche und sexualisierte Gewalt, Verlusterfahrungen oder schwere Erkrankungen. Sie sind meist durch eine außergewöhnliche Bedrohung gekennzeichnet und lösen bei Kindern ein Gefühl des Kontrollverlusts und der Verzweiflung aus. Psychische Auffälligkeiten können unmittelbar im Anschluss an eine solche Erfahrung auftreten, in Form einer sogenannten akuten Belastungsreaktion, die nach kurzer Zeit wieder vorüber geht. Nicht selten sind diese Erfahrungen jedoch so einschneidend, dass sie das Weltbild eines Kindes nachhaltig erschüttern und seinen Alltag stark einschränken. Häufige Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung sind das Wiedererleben dieser Belastung und die Vermeidung von Situationen, die mit ihr im Zusammenhang stehen. Ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Stimmung werden davon negativ beeinflusst.
Dilling, H., Freyberger, H. J., Cooper, J. E., & Weltgesundheitsorganisation (Hrsg.). (2019). Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen: Mit Glossar und diagnostischen Kriterien sowie Referenztabellen: ICD-10 vs. ICD-9 und ICD-10 vs. DSM-IV-TR (9., aktualisierte Auflage unter Berücksichtigung der Änderungen gemäss ICD-10-GM (German Modification) 2019). Hogrefe.