Zwänge
Zwänge können sich in Gedanken und Handlungen äußern. Zwangsgedanken sind wiederkehrende, meist unangenehme oder als irrational erlebte Gedanken. Oft gehen sie mit Zwangshandlungen einher, die ebenfalls wiederholt ausgeführt werden und dabei meist dazu dienen, einen subjektiv drohenden Schaden abzuwenden. Betroffene Kinder und Jugendliche versuchen mit großer Anstrengung, diesen Gedanken und Handlungsimpulsen nicht nachzugeben, wodurch sich jedoch in vielen Fällen verstärkte Gefühle der Angst vor bestimmten Gefahren entwickeln, die es subjektiv unbedingt zu vermeiden gilt. Die Mehrheit dieser Zwänge entsteht im Bereich der Sauberkeit, sodass beispielsweise der Inhalt der Zwangsgedanken eine ständige Angst vor Verunreinigung darstellt und dadurch ein Zwangsritual exzessiven Händewaschens entsteht.
Dilling, H., Freyberger, H. J., Cooper, J. E., & Weltgesundheitsorganisation (Hrsg.). (2019). Taschenführer zur ICD-10-Klassifikation psychischer Störungen: Mit Glossar und diagnostischen Kriterien sowie Referenztabellen: ICD-10 vs. ICD-9 und ICD-10 vs. DSM-IV-TR (9., aktualisierte Auflage unter Berücksichtigung der Änderungen gemäss ICD-10-GM (German Modification) 2019). Hogrefe.